Im wunderschönen Raum des Salzstadels begrüßte Stiftungsrätin Susanne Bächer die Gäste, unter anderem auch die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Frauenunion Annette Widmann-Mauz (CDU), die zum runden Geburtstag der Stiftung zusammen kamen.
Mirjam Schwink, die Leiterin des Stiftungsmanagements der BW Bank in Stuttgart, hielt die Festrede mit der Fragestellung: Stiften Frauen anders als Männer? Es scheint dabei jedoch keinen großen Unterschied zu geben, sowohl Frauen als auch Männer stiften aus ‚Nächstenliebe‘. Sie greifen laut Frau Schwink aber auch in die Sozial- und Bildungspolitik ein und erhöhen das eigene gesellschaftliche Ansehen. Etwa 25 Prozent der Stiftungen werden heute von Frauen gegründet, was sogar in vorangegangenen Jahrhunderten ähnlich war, jedoch damals noch oft vom geerbten Vermögen des Mannes.
Frau Schwink würdigte die Stiftung als sichtbare Akteurin in Tübingen und als Kompetenzzentrum für gemeinschaftliches Wohnen und bezahlbaren Wohnraum.
Die Gründerin Frau Gerth würdigte sie als Mathilde Weber unserer Zeit, eine frauenbewegte Sozialreformerin des 19. Jahrhunderts.
Im sich anschließenden Interview von Susanne Bächer mit Ingrid Gerth, wurden die bisherigen Projekte vorgestellt. Bei der Frage, wie es weitergehen kann und soll mit der Stiftung wurde von Ingrid Gerth die politische Bedeutung stark betont. Wichtigstes Ziel sei, dass die Häuser rechtlich in Frauenhand kommen und als Gemeinschaftseigentum der Spekulation entzogen sind und nicht verkauft werden können. Ingrid Gerth betonte aber auch die Frauengemeinschaft, die gerade für ältere Frauen sehr wichtig sein kann.
Für die Zukunft wünscht sich die Stifterin mit ihrer Stiftung, neue gemeinschaftliche Frauenwohnprojekte auf den Werg zu bringen, manche davon sind schon in Planung.
Den feierlichen musikalischen Rahmen der Veranstaltung steuerte Taneli Rauhalammi mit seinem begeisternden Spiel auf der Marimba bei.
Beim anschließenden Sektempfang konnten sich die Gäste noch informieren, in Kontakt kommen und sich austauschen.
Da ich bei der Veranstaltung nicht dabei sein konnte, stütze ich mich bei dem Bericht auf anschließende Gespräche und den Bericht aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 9.10.2023 (Andrea Marschall)