Den Beginenpreis 2015 erhielt Frau Monika Barnett für ihre mehr als 35-jährige Tätigkeit als Pflegemutter. Ob im Rahmen von Tagespflege oder dauerhaft über Jahre hinweg kümmerte sie sich um Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen.
Die gelernte Krankenschwester aus Kirchentellinsfurt war bereits in jungen Jahren so schwer an Rheuma erkrankt, dass sie ihren Beruf aufgeben musste. Eine Kollegin, die nach der Geburt ihres Kindes darauf angewiesen war wieder zu arbeiten, fragte sie, ob sie helfen könne. So kam Frau Barnett zu ihrem ersten Tageskind – und viele sollten folgen. Auch über die Betreuungszeit hinaus halten viele der inzwischen Erwachsenen den Kontakt zu ihrer ehemaligen Pflegemutter.
Frau Barnett war es wichtig, dass jedes ihrer Kinder eine gute Schulbildung erhielt, „aber nicht um jeden Preis“. Ihre Sicht dazu fasst sie in dem Satz zusammen: „Das Abitur kann man nachholen, eine Kindheit nicht.“ Auf die Frage, warum sie diese Tätigkeit ausgeübt habe, antwortet Frau Barnett: „Wegen der Freude – ich bin eine reiche Frau, ich habe bloß kein Geld.“
Den Festvortrag zum Thema „Wir sind auch noch da! – Wie die Gesellschaft mit älteren Frauen umgeht.“ hielt die Schirmherrin der Beginenstiftung, Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin. Das SaxOton-Ensemble aus Rottenburg bereichterte die Veranstaltung durch seine musikalischen Beiträge.